Konzerne sehen sich mit wachsendem Aufwand bei der Konsolidierung ihrer Finanzdaten konfrontiert, wenn die interne Steuerung nicht den legalen Strukturen folgt und eine parallele Auswertungssicht („Management-Konsolidierung“) erzeugt werden muss. Genau an diesem Punkt setzt die Matrixkonsolidierung an.
Sie ermöglicht es, komplexe Konzernstrukturen flexibel und transparent darzustellen. Durch die gleichzeitige Auswertung nach mehreren Dimensionen – etwa nach Geschäftsbereichen, Regionen oder Produktlinien – schafft die Matrixkonsolidierung die Grundlage für eine effiziente, transparente und steuerungsrelevante Berichterstattung. So werden nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllt, sondern auch die wachsenden Ansprüche des Managements an eine flexible und aussagekräftige Konzernsteuerung adressiert.
Matrixkonsolidierung im Überblick
Die Matrixkonsolidierung ist ein spezieller Ansatz der Konzernkonsolidierung, bei dem es um die Umsetzung einer harmonisierten Konzernrechnungslegung geht. Durch Verwendung von eindeutigen Unternehmensinformationen in Bezug sowohl auf die interne als auch auf die externe Berichterstattung führt die Matrixkonsolidierung zu einer einheitlichen Sicht des Management- und des Legal-Accounting auf dem Konzern.
Bei der Konsolidierung wird sichergestellt, dass Transaktionen zwischen rechtlich selbständigen Tochtergesellschaften eliminiert werden („legale Sicht“). Durch die Matrixkonsolidierung wird systemseitig der Fokus erweitert. D.h. es werden implizit, systemintegriert und zeitgleich auch Transaktionen innerhalb rechtlich selbständiger Konzernunternehmen (intra-company), z.B. zwischen Geschäftsbereichen oder Werken, konsolidiert. Darüber hinaus können so auch unternehmensübergreifende Segmente in Bezug auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage vollständig, transparent und konsolidiert dargestellt werden. Die Effekte der Konsolidierungsmaßnahmen sind eindeutig und damit – in Summe – wertgleich für das Management- und das Legal-Accounting.
Die Vorteile einer Matrixkonsolidierung lassen sich auf zwei Kernthemen zusammenfassen:
Flexibilität & Skalierbarkeit: Anpassung ansich immer wieder verändernden Unternehmensstrukturen, besonders in derinternen Steuerung (neue Geschäftsbereiche, Neustrukturierungen vonGeschäftsbereichen und Berichtslinien.
Die Vorteile einer Matrixkonsolidierung lassen sich auf zwei Kernthemen zusammenfassen:
- Erhöhte Effizienz: Integrierte Eliminierungs- und Konsolidierungsbuchungen reduzieren den manuellen Aufwand für Abstimmung zwischen internen und externen Berichten und minimieren Fehlerquellen.
- Flexibilität & Skalierbarkeit: Anpassung an sich immer wieder verändernden Unternehmensstrukturen, besonders in der internen Steuerung (neue Geschäftsbereiche, Neustrukturierungen von Geschäftsbereichen und Berichtslinien.
Voraussetzungen und Anforderungen
Die Matrixkonsolidierung stellt fachliche und technische Anforderungen, sowohl an Systemarchitektur, Stammdaten, Datenerhebung bzw. Datenbereitstellung, als auch die klassischen Konsolidierungsschritte wie Validierungen, Währungsumrechnung, IC Eliminierung und Kapitalkonsolidierung.
Eine hohe Datenqualität und sinnvolle Datengranularität der Meldedaten ist essenziell für die fehlerfreie Matrixkonsolidierung. Die Daten müssen die im Hinblick auf die gewünschte Transparenz benötigte Detailgenauigkeit aufweisen.
Die Bereitstellung von Meldedaten aus Vorsystemen ist dabei besonders anspruchsvoll, wenn sog. Zebra-Gesellschaften existieren. Dies sind rechtlich selbständige Einheiten, die zugleich mehrere sowie unternehmensübergreifende Segmente „in sich“ tragen. Idealerweise werden die Informationen der in den S/4-Systemen zentralen Datentabelle, der ACDOCA, „einfach“ in das Konsolidierungssystem „transferiert“.
Mit der Identifizierung der für die konsolidierte Rechnungslegung relevanten Bereiche (Legaleinheiten, Geschäftsbereiche, Werke, Funktionsbereiche, Funktionseinheiten, Profit- und Cost-Center, …) und Ebenen (Konzern, Regionen, Business Units, „Management-Einheiten“, …) der internen Steuerung wird folglich die Granularität vorgegeben, mit der Meldedaten zu erfassen und IC-Konsolidierungsbuchungen vorzunehmen sind. Nicht zu vergessen: Bei jeder Matrixbildung existieren üblicherweise neben den rein operativen Verantwortungsbereichen auch „Corporate-Bereiche“. Auf solchen Geschäftsfeldern werden Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen erfasst und geführt, die keine direkten operativen, sondern einen vielmehr legalrechtlichen Charakter aufweisen.
Die Verwendung einheitlicher Rechnungslegungsgrundsätze ist ein weiterer Aspekt. Von hervorgehobener Relevanz ist die Schaffung eines differenzierten Datenmodells und eines homogenen Datenbestands, um die einzelnen Disziplinen eines integrierten Rechnungswesens sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Nur so wird die Kommunikation auf Basis eines „single point of truth“, eines identischen Wert- und Mengengerüsts, erfolgreich geführt.
Umfassende Schulungen und stringentes Change-Management für die Mitarbeiter sind ebenso erfolgsentscheidend für die Matrixkonsolidierung. Die Anwender müssen mit den neuen konzeptionellen Veränderungen vertraut gemacht und hinsichtlich der in der Nutzung der neuen Systeme geschult werden.
Die Wahl der technischen Umsetzung hängt von den individuellen Anforderungen und der bestehenden Systemlandschaft ab:
- S/4HANA Group Reporting: Ideal für Unternehmen, die eine nahtlose Integration in ihre S/4HANA-Landschaft wünschen und von den Echtzeit-Datenverarbeitungsfähigkeiten profitieren möchten.
- BCS/4HANA: Eine bewährte Lösung für Unternehmen, die bereits mit BCS arbeiten und auf die neueste Technologie umsteigen wollen.
- Non-SAP-Konsolidierungstool: Für Unternehmen, die spezifische Anforderungen haben, die außerhalb des SAP-Ökosystems besser erfüllt werden können.